Kraft und Bewegung in der Schwangerschaft – sicher und sinnvoll

Schwanger zu sein bedeutet einen neuen und aufregenden Lebensabschnitt, aber auch eine grosse Herausforderung für Deinen Körper. 


Viele Frauen sind in der Schwangerschaft unsicher, ob Sport noch erlaubt ist. Oft wird sogar Angst geschürt, dem Baby zu schaden. Diese Sorgen sind verständlich – wissenschaftlich gesehen aber unbegründet.


Die Canadian Guideline for Physical Activity Throughout Pregnancy (Mottola et al., 2019) zeigt klar: Regelmäßiges Training in der Schwangerschaft ist sicher und bringt zahlreiche Vorteile für Mutter und Kind. Dazu gehören weniger Rückenschmerzen, weniger Schwangerschaftsdiabetes, eine bessere Gewichtskontrolle und eine leichtere Rückbildung.


Auch Krafttraining darf in der Schwangerschaft durchgeführt werden. Selbst Frauen, die erst in dieser Zeit damit beginnen, profitieren von den positiven Effekten – ohne Risiken für das Baby, solange die Übungen angepasst und achtsam ausgeführt werden.


Wichtige Fakten

„Regelmäßige körperliche Aktivität während der Schwangerschaft reduziert die Rate von Kaiserschnitten und verbessert den Geburtsverlauf.“ (Barakat et al.,2015).
„Bewegung in der Schwangerschaft verringert das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes (um ca. 38 %) und Bluthochdruckerkrankungen (um ca. 41 %), ohne das Risiko für Frühgeburt oder niedriges Geburtsgewicht zu erhöhen.“ (Davenport MH et al., 2018).
„Sport in der Schwangerschaft reduziert das Risiko für Depressionen und verbessert das psychische Wohlbefinden.“ (Gustafsson & Hegaard., 2015).


„Beckenbodentraining in der Schwangerschaft verringert das Risiko für Inkontinenz sowohl während als auch nach der Geburt.“ (Mørkved & Bø., 2014).

Vorbereitet auf die Zeit nach Geburt

Frauen vor der Schwangerschaft haben sich in der Regel wenig mit Beckenbodentraining beschäftigt. Zurecht, denn eigentlich leistet der Beckenboden auch unbewusst ganz automatisch gute Arbeit. Häufig kommen sie erst im Zuge der Schwangerschaft oder auch erst nach Geburt mit ihm in bewussten Kontakt.

Es lohnt sich in der Schwangerschaft sportlich aktiv zu bleiben und die Muskulatur kräftig zu halten, denn an bestehende Muskelkraft kann in der Rückbildung leichter angeknüpft werden.

Beckenbodentraining in der Schwangerschaft

Mein Ziel ist es, dass du schon vor der Geburt lernst, wie sich dein Beckenboden verhält und wie er dich unterstützen kann – auch dann, wenn er dir bisher keine Beschwerden bereitet.

Im Beckenbodentraining mit mir erfährst du, wie sich Anspannung und Entspannung der Muskulatur anfühlen. Dieses Bewusstsein ist die Voraussetzung dafür, wahrzunehmen, wie der Beckenboden seine unterschiedlichen Funktionen bei verschiedenen Bewegungen ganz von alleine erfüllt. Nach der Geburt lässt sich auf das Erlernte viel leichter zurückgreifen – besonders dann, wenn durch eine Geburtsverletzung auch Nerven in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Eine große Meta-Analyse aus dem Jahr 2021 hat zudem gezeigt, dass rund 41 % der Frauen während der Schwangerschaft an Harninkontinenz leiden (Moossdorff-Steinhauser et al. 2021).

Hauptursachen sind das wachsende Kind und die Gebärmutter, die Druck auf die Blase ausüben. Hinzu kommen hormonelle Einflüsse, die Bindegewebe und Muskulatur lockern und dadurch die Verschlusskraft der Harnröhre vermindern.

Das bedeutet: Der sich hartnäckig haltende Mythos, Beckenbodentraining helfe in der Schwangerschaft nicht oder sei sogar hinderlich für eine vaginale Geburt, ist schlichtweg falsch.

Im Gegenteil – gezieltes Beckenbodentraining ist sinnvoll, hilfreich, notwendig und, richtig durchgeführt, auch keinesfalls hinderlich für eine natürliche Entbindung. (Bø, K., Fleten, C., Nystad, W. (2009), Sobhgol, S. S., Smith, C. A., Dahlen, H. G. (2020), Salvesen, K. Å., Mørkved, S. (2004)).

Bauchmuskeltraining in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft sorgt das Hormon Östrogen dafür, dass die Linea alba, die sehnige Mittellinie des Bauches, elastischer wird. So hat dein Kind genügend Platz zum Wachsen. Gleichzeitig verliert die Körpermitte aber an Stabilität.

Gezieltes Bauchmuskeltraining in dieser Phase ist nicht verboten – im Gegenteil: Richtig angepasst hilft es dir, Kraft zu erhalten, Beschwerden vorzubeugen und in der Rückbildungsphase an vorhandene Stärke anzuschließen, sodass dir der Einstieg leichter fällt.

Laut aktuellem Forschungsstand ist es entscheidend, dass alle Muskelgruppen des Bauches eingebunden werden und nicht nur einzelne Muskeln. Dazu gehört auch die gerade Bauchmuskulatur. 


Gezieltes GanzkörperTraining für Schwangere

Ganzkörpertraining in der Schwangerschaft ist sinnvoll. Es stärkt die Haltung, stabilisiert die Körpermitte, verbessert das Wohlbefinden und bereitet optimal auf die Geburt vor.

In meinem Training bauen wir deine Kraft gezielt auf. Die Übungen passe ich an deine Schwangerschaftswoche, dein Befinden und deine Tagesform an. So bleibst du sicher aktiv, stärkst deine Muskulatur und legst die Grundlage für eine leichtere Rückbildung.

Dabei kann ich Dich unterstützen

Wahrnehmungsschulung des Beckenbodens
Inkontinenz in der Schwangerschaft
Schmerzen im Beckenboden
Schmerzen im Rücken oder Verlauf des Ischias Nervs
Gezieltes Training in der Schwangerschaft
Erlernen von Alltags­verhalten zur Vorbeugung von Beschwerden